Energiebewusstes Bauen mit dem „Effizienzhaus Plus“

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Glaubt man den Umfragen, dann ist der private Bauherr von heute jung, verheiratet und verfügt über ein mittleres Einkommen. Sein Wunschobjekt ist ein architektonisch interessant gestaltetes Haus, das auch noch Platz für bis zu zwei Kinder bietet. Ach ja, und Energieeffizient muss es natürlich auch sein. Keine leichte Aufgabe für den Bauherrn und den Architekten.

Von der Bundesregierung gibt es seit neuestem eine kleine Hilfestellung. Pünktlich zum Tag der Deutschen Einheit ist die Broschüre mit dem Namen „Effizienzhaus-Plus“ erschienen. Der Ratgeber richtet sich an Bauherren, Bauträger und Baufirmen und fasst die neuesten Ergebnisse in Sachen Energieeinsparung zusammen.

Das Effizienzhaus-Plus

Mit rund einem Drittel aller verbrauchten Energie steht der Gebäudebestand weit an der Spitze, wenn es um den Energieverbrauch der Volkswirtschaft geht. In der Summe der CO2-Emissionen stehen private Haushalte mit 46 % für Heizung und Heisswasserbereitung ebenfalls weit vor dem Verkehrssektor, der nur mit 20 % an den gesamten Emissionen beteiligt ist.

Höchste Zeit also, für beide Bereiche tragfähige Konzepte vor zu stellen. Die Lösungen die das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung vorschlägt sehen einen Mix aus verschiedenen Maßnahmen vor. Die Zeit der positiven Energiebilanz soll endlich beginnen. Und das beginnt konsequenterweise bei der Planung des Grundrisses und der Außenhülle des neuen Hauses..

Schon bei der Planung werden die Weichen gestellt. Nach Meinung der Bundesregierung ist das Effizienzhaus-Plus ist ein Tempel der auf drei Säulen ruht, die in Kombination zu sehen sind. Erstens ist die Energieeffizienz des neuen Gebäudes zu steigern. Dazu gehört eine kompakte Bauweise mit strenger Orientierung der großen Fensterfronten nach Süden. Kompakte Bauweise bedeutet hier den weitgehenden Verzicht auf Erker und Gauben, weil diese die Gesamtoberfläche des Hauses im Verhältnis zu dem Volumen unnötig vergrößern.

Das ist gerade bei freistehenden Häusern notwendig die sowieso einen höheren Heizbedarf haben. Flachere Dächer ermöglichen eine gesteigerte Ausnutzung der Sonnenenergie, und bei ganz flachen Neigungen können sogar Norddächer für Sonnenkollektoren genutzt werden.

Zu Beachten ist auch die Einteilung der Wohnfläche im Innern des Hauses. Räume mit geringerem Wärmebedarf, wie zum Beispiel Schlafzimmer und Küche, werden konsequent nach Norden hin ausgerichtet. Die Trennwandflächen zwischen den gut beheizten und weniger beheizten Zonen des Hauses sollten dabei gering gehalten werden. Dadurch lassen sich gebäudeinterne Wärmeverluste vermeiden. Bei der Grundrissgestaltung sollten besonders darauf geachtet werden, den Heiz- und Technikraum möglichst zentral im Gebäude zu platzieren. Dabei wird der Wärmeverlust der Heizung direkt mit genutzt und zugleich bleiben die Leitungswege zwischen Solarkollektoren und Speicher entsprechend kurz.

Wer Anfangs mehr investiert, kann später mehr sparen

Besonderes Augenmerk sollte der künftige Bauherr auf die Außenhülle des Hauses legen. Wer hier spart, der spart mit Sicherheit am falschen Platz, denn die Investition in die Qualität der Außenhülle ist eine langfriste Entscheidung die auf Dauer mehr einspart als sie kostet. Etwa 50 bis 75% der Wärmeverluste eines Gebäudes gehen auf Kosten der Gebäudehülle. Hier ergeben sich, durch eine höhere Anfangsinvestition, später erhebliche Einsparpotentiale.

Die Devise für die Innenräume heißt: Luftdicht bauen! Hierbei muss die luftdichte Hülle möglichst alle beheizten Wohnräume umfassen. Dieses Luftdichtheitskonzept wird am Besten bereits in der Entwurfsphase berücksichtigt. Hierdurch wird eine konsequente Wärmerückgewinnung über ein modernes Lüftungssystem erst möglich. Wärmerückgewinnungsgrade von bis zu 80% sind dabei keine Seltenheit.

Das Licht- und Beleuchtungssystem der Zukunft ist zweifellos die LED-Leuchte. Während bei herkömmlichen Glüh- und Halogenlampen gerade mal 5 % der Energieleistung in den optischen Effekt umgewandelt werden sind es bei LED oder Kompaktleuchtstofflampen 20 bis 25 %.

Diese kleinen Tipps, und noch viele andere mehr, stehen in dem Flyer „Effizienzhaus-Plus“. Es ist also eine wirklich interessante Handreichung für Bauherrn die das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung da herausgegeben hat.

Wer mehr lesen möchte der kann sich die Broschüre unter folgender Adresse als PDF-Datei herunterladen: https://www.ibp.fraunhofer.de/Images/Effizienzhaus-Plus%20-%20Barrierefrei_tcm45-97341.pdf

Freundliche Grüße, Marco Fendt

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One thought on “Energiebewusstes Bauen mit dem „Effizienzhaus Plus“”

  1. Manuel Sirch sagt:

    Energiebewusstes Bauen ist einfach fürdie Zukuknt ein wichtiger Bestandteil . Daher finde ich sollte man sehr darauf achten. Guter Artikel!

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