Holz: Der unterschätzte Baustoff

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Potentielle Bauherren schrecken vor dem Bau mit Holz immer noch zurück. Dabei sind Zweifel am Baustoff Holz unberechtigt. Immerhin ist dieser Baustoff besonders sicher, vielseitig und außerdem sehr nachhaltig. Schlussendlich gibt es keine haltbaren Argumente, die gegen das Bauen mit Holz sprechen.

Im Bereich des Hausbaus hat sich in den vergangenen Jahren eine Menge getan. Es sind viele neue Trends aufgekommen, insbesondere die zunehmende Begeisterung für das Bauen mit Holz. Allerdings hat sich der Markt nicht grundlegend verändert. Zwar gibt es deutlich mehr Bauherren, die auf den Baustoff Holz setzen, doch gibt es andererseits auch viele Zweifler. Oft ist das Interesse zwar groß, doch zugleich besteht eine ordentliche Portion Skepsis gegenüber dem Baustoff.

Letztlich ist Holz jedoch ein Baustoff, der viel zu bieten hat und unterschätzt wird. Nachfolgend wird gezeigt, was der Baustoff tatsächlich zu bieten hat und weshalb er mehr als nur eine Alternative zu Beton und Stahl ist.

Vielseitigkeit und Belastbarkeit

Potentielle Bauherren trauen dem Baustoff Holz oft nicht besonders viel zu. Dabei lassen sich die anspruchsvollsten Bauten mit ihm errichten. Das Spektrum der Möglichkeiten endet keinesfalls beim großen Mehrfamilienhaus. Auch Industriegebäude und Spezialbauten, wie beispielsweise Windräder, lassen sich mit seiner Hilfe problemlos realisieren.

Zudem sollte nicht angenommen werden, Holzhäuser würden allesamt rustikal aussehen. Zwar erfreut sich das klassische Blockhaus wieder einer steigenden Beliebtheit, jedoch lassen sich auch vollkommen andere Baustile realisieren. Selbst moderne Häuser, die beispielsweise im Bauhausstil gehalten sind, können problemlos umgesetzt werden. Im Bedarfsfall lassen sich Holzflächen sowohl von außen als auch von innen verputzen und sind somit nicht mehr zu sehen.

Langlebigkeit des Baustoffs

Einige Interessenten befürchten, ein Holzhaus sei nicht langlebig genug. Allerdings hat sich am Markt eine ganze Menge getan, inzwischen erreichen gut umgesetzte Holzhäuser eine längere Nutzungsdauer als Gebäude, die auf Basis von Beton und Stahl realisiert werden. Die Nutzungsdauer beträgt mindestens 100 Jahre.

Im Übrigen kann Holz noch viel länger durchhalten. Zu den Paradebeispielen zählen Fachwerkhäuser, die bereits seit vielen Jahrhunderten stehen und sich immer noch in einem hervorragenden Zustand befinden.

Überschätzte Brandgefahr

Eines der größten Bedenken gegenüber dem Baustoff Holz ist die Brandgefahr. Holz wird gerne als Brennstoff betrachtet. Allerdings sind Holzhäuser nicht mehr brandgefährdet als andere Objekte, letztlich ist alles nur eine Frage des Brandschutzes.

In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass einige Holzhäuser sogar mehr Sicherheit bei einem starken Gebäudebrand versprechen. Wenn es richtig brennt, werden schnell hohe Temperaturen erreicht, die selbst dicke Stahlträger um ihre Belastbarkeit berauben. Infolge brechen Decken oft schon nach kurzer Zeit ein. Brennende Holzbalken geben bei Hitze nicht derartig rasch nach und stützen somit das Gebäude länger ab.

Stabile Immobilienpreise

Auch an der Wertstabilität von Holzhäusern wird gerne gezweifelt. Doch gerade weil die heutigen Objekte in einer soliden Qualität realisiert werden und anderen Objekten in nichts nachstehen, ist dieselbe oder sogar eine bessere Wertstabilität gewährleistet.

Wer dies nicht glaubt, kann eine Wertermittlung durchführen und die geforderten Marktpreise von Holzhäusern mit anderen Immobilien vergleichen. Viele Personen sind überrascht, da von Wertverlusten meist keine Spur zu sehen ist.

Dämmwert / Energieeffizienz

Eine der größten Stärken des Baustoffes Holz besteht darin, dass er über einen guten Dämmwert verfügt und Energieeffizienz beweist. Holz dämmt auf eine natürliche Art und Weise – und das sogar äußerst wirkungsvoll: Ein Vergleich mit modernen Isoliermaterialien der Industrie muss nicht gescheut werden. Zumal sich Holz auch mit anderen Isolierstoffen kombinieren lässt. Dementsprechend ist es kein Wunder, dass gerade bei Passivhäusern (welche über die höchste Energieeffizienz verfügen) überdurchschnittlich oft auf Holz gesetzt wird.

Nachhaltiges Bauen

Für die Verwendung von Holz als Baumaterial für Wohngebäude spricht außerdem seine Nachhaltigkeit. Schließlich handelt es sich um einen Rohstoff, der natürlich nachwächst und außerdem CO2-neutral ist. Hinzu kommt die Möglichkeit, gerade in Innenbereichen mit unbehandelten Hölzern zu arbeiten und somit die Wohnräume frei von Bauchemikalien zu halten. Besonders für Allergiker ist dies ein großer Vorteil.

Fazit: Holz ist ein erstklassiger Baustoff

Unter Berücksichtigung aller Eigenschaften und Vorzüge wird schnell deutlich, dass Holz ein maßgeblich unterschätzter Baustoff ist. Damit sich Bauherren später in ihrem Holzhaus wohl fühlen, müssen sie nur zwei Dinge berücksichtigen. Zum einen ist die Auswahl hochwertiger Hölzer entscheidend. Zum anderen hat die Ausführung der eigentlichen Bauarbeiten absolut fachgerecht zu erfolgen. Sofern diese Dinge beachtet werden, steht der Errichtung eines nachhaltigen und langlebigen Wohngebäudes nichts im Wege.

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2 thoughts on “Holz: Der unterschätzte Baustoff”

  1. Laura sagt:

    Holz ist sehr flexible und vielseitig. Als Beispiel für eine aufwendige Konstruktion aus Holz kann man das Expo-Holzdach nennen, das damals in Hannover zur Expo2000 erstellt wurde. Sieht heute immer noch toll aus. Ich freue mich immer, wenn ich es beim Rundgang über die Cebit sehe.

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