Heizen mit Infrarotstrahlen?

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Klassische Heizungen funktionieren nach einem einfachen Prinzip: Man nehme einen Rohstoff, wie etwa Öl oder Gas, und erhitze damit Wasser, das anschließend durch ein ausgeklügeltes Rohsystem in die an verschiedenen Stellen in einem Gebäude verteilten Heizkörper geleitet wird. Und der Heizkörper, dessen Temperatur je nach gewählter Heizstufe ansteigt, erwärmt die Raumluft. Dieses Prinzip ist ein bewährtes und kommt noch in nahezu jedem Haushalt vor. Komplizierter wird es dagegen erst, wenn die Raumgröße zunimmt. Denn Hallen oder Stadien lassen sich aufgrund der physikalischen Tatsache, dass warme Luft nach oben steigt, mit einer klassischen Heizung nur begrenzt erwärmen. Menschen oder Objekte, die sich am Hallenboden befinden, kühlen somit nach und nach aus, wenn nicht in enormen Maßen Heizenergie aufgewendet wird. In Stadien, die ja naturgemäß nach oben offen sind, ist diese Methode gänzlich aussichtslos, da die warme Luft komplett entweicht. Was also kann tun, um eine optimale Beheizung dieser Sonderräume gewährleisten zu können?

Eine Lösung stellt hierfür die sogenannte Infrarotheizung dar. Der zentrale Unterschied gegenüber der klassischen Heizvariante besteht darin, dass hier nicht die Raumluft, sondern konkrete Objekte und Subjekte erwärmt werden. Es handelt sich also um eine Direktheizung, die ohne Umwege die Energie dahin bringt, wo sie am dringendsten benötigt wird. Somit wird auch vergleichsweise wenig Energie bzw. Wärme verschwendet, und es lassen sich Kosten reduzieren. Wie genau funktioniert eine Infrarotheizung aber überhaupt?

Eines ruft beim Lesen oder Betrachten des ersten Teils der Bezeichnung dieser Heizart Unbehagen hervor: Infrarot bzw. Infrarotstrahlung hört sich zunächst eher negativ an, denn Strahlung – so ist dieser Begriff nun mal im Alltagsbewusstsein verankert – ist immer negativ konnotiert. Mitunter ist dies ein Grund dafür, dass sich die Infrarotheizung lange Zeit nicht so richtig durchsetzen konnte. Allerdings ist dieser negative Beigeschmack völlig unbegründet. Um das wirklich zu glauben, muss man einfach wissen, was Infrarotstrahlung ist.

Infrarotstrahlung besteht aus elektromagnetischen Wellen mit einer Wellenlänge zwischen 780 und 1.000.000 Nanometern. Es handelt sich also um eine Strahlung, die das menschliche Auge nicht mehr wahrnehmen kann, da sichtbare Wellenlängen lediglich zwischen 380 und 780 Nanometern liegen. Unterhalb der Schwelle von 380 Nanometern beginnt die Ultraviolettstrahlung. Infrarotstrahlung ist im Grunde genommen Wärmestrahlung, allerdings eine besondere. Dies deshalb, weil nahezu jeder Gegenstand in der Natur, dessen Temperatur über dem absoluten Nullpunkt von -273,15°C liegt, Wärmestrahlung an seine Umwelt abgibt. Dabei hat man es aber natürlich nicht immer auch mit Infrarotstrahlung zu tun. Es ist folglich so, dass die Wellenlänge, bei der ein Körper das Maximum an Wärmestrahlung abstrahlt, sich im Infrarotbereich bewegt. Im Infrarotbereich selbst lässt sich dann zwischen nahem, mittleren und fernen Infrarot differenzieren.

Für große, geschlossene Räume, wie etwa Hallen, wird zumeist langwellige Infrarotstrahlung mit einer Wellenlänge von bis zu 50.000 Nanometern eingesetzt. Dagegen verwendet man draußen, also in Biergärten, Cafés oder offenen Stadien kurzwelligeres Infrarotlicht, das auch eine höhere Wärmewirkung aufweist. Wer also mit dem Gedanken spielt, eine Infrarotheizung einzusetzen, der sollte sich von Experten umfassend beraten lassen. Schauen Sie dazu etwa auf dieser Seite nach. Je gezielter eine Infrarotheizung im Hinblick auf einen bestimmten Gebäudetypus bzw. Einsatzort ausgewählt und konzipiert wird, desto effizienter und letztlich kostensparender lässt sie sich logischerweise auch einsetzen. Der riesige Vorteil von Infrarotheizgeräten besteht deshalb wesentlich darin, dass die Wärmewirkung direkt auf das Objekt übertragen wird und somit auch die Umwelttemperatur keinerlei Auswirkung auf sie hat.

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