Auf dem Bau müssen häufig schwere Lasten getragen werden. Für die Bauarbeiter bedeutet dies unter Umständen eine starke Belastung ihres Rückens. Hält dieser Zustand dauerhaft an, können Schäden an der Wirbelsäule entstehen.
Schulungen in Unternehmen
Damit man sich beim Tragen und Heben richtig bewegt, wenn man Lasten von A nach B schaffen will, sollte man eine Einweisung erhalten. Bauunternehmen, die wissen, dass falsche Belastungen für den Rücken sehr schädlich sind, nehmen ihre Verantwortung ernst und bieten Schulungen an. Hier kann man sowohl theoretisch als auch praktisch erlernen, wie Bewegungen durchführt werden müssen. Anhand von Bildern und Übungen wird dieses Wissen untermauert.
Mit geradem Rücken heben
Der menschliche Körper ist vor allem dafür ausgerichtet, aufrecht zu gehen. Schwere Sachen zu heben, stellt daher eine ungewöhnliche Herausforderung dar. Um den Rücken zu schonen, sollte man darauf achten, dass man in die Knie geht, der Rücken dabei jedoch nach oben gerichtet und gerade ist. Man kann dann in einer fließenden Bewegung mit der Kraft der Oberschenkel aufstehen und die Last tragen. Vermeiden sollte man hingegen ruckartige Bewegungen, da hierbei eine zusätzliche Belastung entsteht. Selbst wenn das Gewicht relativ gering ist, kann es dann zu Verletzungen der Bandscheiben kommen.
Gefährlich ist es außerdem, wenn man beim Heben den Rücken dreht, sich im Hohlkreuz befindet oder den Rücken beugt. Die Wirbelsäule wird durch diese Stellungen übermäßig beansprucht. Damit das Risiko möglichst gering gehalten wird, ist es sinnvoll, den Gegenstand möglichst nah an den Körper zu ziehen und erst dann aufzustehen. Wenn vorhanden, sollte man außerdem Tragegurte verwenden.
Mit mehreren Personen tragen
Einige Gegenstände sind jedoch zu groß oder zu schwer, als dass sie von einer einzelnen Person getragen werden können; es müssen dann mehrere Menschen zusammen arbeiten. Hier gibt es weitere Punkte zu beachten. Zum einen müssen alle Bewegungen gleichzeitig durchgeführt werden, damit die Gewichtsverteilung gleichmäßig erfolgt. Eine Person sollte das Kommando übernehmen und den Ablauf anzählen.
Außerdem sollte jede Person ihren Teil sicher halten können, ohne ins Straucheln zu geraten. Besteht Unsicherheit, ist es sinnvoller, noch weitere Helfer hinzuzunehmen. Bietet es sich bei langen Gegenständen an, sie auf der Schulter zu tragen, nehmen alle Helfer sie auf die gleiche Schulter. Damit man sicher geht, sollte man außerdem im Gleichschritt marschieren.
Sinnvoller und gesünder ist es allerdings, wenn Unternehmen Hilfsmittel oder Förderbänder besitzen, die die Hauptarbeit abnehmen.
Bandscheibenvorfall am Arbeitsplatz
Allerdings kann es durchaus passieren, dass es zu einem Unfall an der Arbeitsstelle kommt. Während man allgemein vermuten kann, dass es sich dann automatisch um einen Arbeitsunfall handelt, ist dies vom Einzelfall abhängig, wie das Sozialgericht Karlsruhe im Oktober 2010 entschieden hat. Beim entsprechenden Fall hatte ein Angestellter eine Waschmaschine verladen und dabei einen Bandscheibenvorfall erlitten. Hierbei handelt es sich laut Urteil nicht um einen Arbeitsunfall.
Damit es sich um einen Arbeitsunfall handelt, muss ein Ereignis plötzlich auf den Körper von außen einwirken. Das Gericht sagte hingegen, dass an der entsprechenden Bandscheibe bereits im Vorfeld ein Schaden vorhanden sein müsste, damit durch die Tätigkeit ein Bandscheibenvorfall entsteht. Im Kernspintomographen konnte dies nachgewiesen werden. Aufgrund der Vorschäden handelt es sich nicht um einen Arbeitsunfall.